Gewässerschadenhaftpflichtversicherung
Die Gewässerschadenhaftpflicht wird oftmals auch Heizöltank-Haftpflichtversicherung genannt, da sie in der Regel für derartige Tanks abgeschlossen wird. Generell schützt diese Versicherung den Besitzer eines Öltanks oder einer anderen Anlage, die mit wassergefährdenden Stoffen zu tun hat, vor Schadenersatzansprüchen, die durch Verunreinigung von Gewässern entstehen.
Was deckt eine Gewässerschadenhaftpflicht ab?
Eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung schützt den Inhaber eines Heizöltanks oder einer anderen potentiell gewässerschädigenden Anlage nicht nur vor den Kosten der Schadensbeseitigung am Erdreich oder Gewässer, sondern deckt auch Schadenersatzansprüche Dritter ab, die aufgrund von Personen‑, Sach‑, oder Vermögensschäden geltend gemacht werden, sofern sie in Zusammenhang mit der Anlage stehen. Besonders Personen- und Vermögensschäden können den Anlagenbesitzer dauerhaft ruinieren, denn er ist verpflichtet, auch die Folgekosten des Schadens zu bezahlen. Das können teure Folgeoperationen, Rehabilitierungsmaßnahmen, Verdienstausfall oder im schlimmsten Fall sogar Invalidenrente bis zum Tod des Geschädigten sein. Zudem schützt eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung den Inhaber einer potentiell gewässerschädigenden Anlage auch vor Kosten, die durch unberechtigt gestellte Schadenersatzansprüche entstehen. Die Anwalts- und Gerichtskosten werden ebenfalls von der Versicherung übernommen. Die Versicherung gilt nicht nur für den Eigentümer der Anlage, sondern auch für alle Personen, die beruflich mit dieser zu tun haben. Beauftragt der Besitzer im Rahmen eines Arbeitsvertrages eine Person mit der Reinigung oder Verwaltung der Anlage, sind Schäden an einem Gewässer, die dadurch entstehen, ebenfalls abgedeckt.
Für wen ist eine Gewässerschadenhaftpflicht sinnvoll?
Eine solche Versicherung ist für jeden Besitzer eines Öltanks zu empfehlen. Dabei ist es egal, ob das Grundstück bebaut, bewohnt oder ungenutzt ist. Je nach Bedingungen des Mietvertrags kann eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung auch für Mieter sinnvoll sein,
denn einige Verträge beinhalten Klauseln, laut denen auch der Mieter für Schäden durch die Ölheizung oder den Öltank haften.
Übrigens ist es ein Irrglaube, dass man keine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung braucht, wenn man eine private Haftpflichtversicherung hat. Schadenersatzansprüche, die auf Gewässerschäden zurückzuführen sind, sind nur durch eine abgeschlossene Gewässerschadenhaftpflichtversicherung abgedeckt, selbst wenn sie im privaten Rahmen entstehen.
Worauf muss ich beim Abschluss einer Gewässerschadenpolice achten?
Zunächst ist die Höhe der Deckungssumme entscheidend. Eine Versicherung zahlt nur Schäden bis zum Erreichen der Deckungssumme aus. Beträgt der Schaden zwei Millionen Euro, die Deckungshöhe dagegen nur eine Million Euro, muss der Versicherungsnehmer die andere Million aus eigener Tasche bezahlen. Allgemein empfohlen wird eine Deckungshöhe von mindestens drei, eher noch fünf Millionen Euro.
Für Hobbybastler und Künstler kann auch wichtig ein, dass die Versicherung nicht nur Schäden durch den Heizöltank abdeckt, sondern auch, nach Möglichkeit kostenfrei, andere gefährliche Stoffe wie Farben und Lacke. Die Gefahr durch solche Materialien wird oftmals unterschätzt. Wer bereits eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, sollte prüfen, ob eine Gewässerschadenhaftpflichtversicherung als Zusatzoption in diese aufgenommen werden kann, da es oftmals günstiger ist, als der Abschluss einer separaten Police. Alternativ bieten viele Versicherungsunternehmen auch Rabatte an, wenn man bereits eine andere Versicherung bei dem Unternehmen hat. Ansonsten ist die Höhe der Beiträge wichtig, denn guter Schutz muss nicht teuer sein. Die Beitragsspanne ist teilweise erheblich, so dass man, wenn man richtig vergleicht, für quasi gleiche Leistungen nur einen Bruchteil dessen bezahlt, was ein anderes Angebot kosten würde.
Wie finde ich eine gute Gewässerschadenhaftpflichtversicherung?
Eine gute Versicherung zu finden, ist nicht schwer, selbst, wenn man sich nicht damit auskennt. Es gibt zahlreiche Vergleichsrechner im Internet, die anhand weniger Daten eine Liste mit interessanten Angeboten erstellen, die man im Anschluss direkt vergleichen kann. Anhand solcher Tabellen sieht man alle relevanten Leistungen direkt neben einander und kann die Angebote vergleichen, ohne Unmengen Kleingedrucktes durchforsten zu müssen. Eine andere Möglichkeit ist die Beratung durch die Verbraucherzentrale. Nach Terminvereinbarung kann man sich dort gegen eine geringe Gebühr mit einem unabhängigen Versicherungsexperten zusammensetzen. Man kann auch die Hilfe eines Mitglieds des Bund der Versicherungsberater in Anspruch nehmen. Die Beratung ist in diesem Fall auch unabhängig, da die Versicherungsberater dieses Bundes keine Courtage oder Provision von einer Versicherung bekommen. Diese Berater verlangen dafür ein Honorar, das höher ist, als die Gebühr der Verbraucherzentrale. Keine ausführliche Versicherungsberatung, aber Erfahrungswerte und ein paar Tipps, kann man sicherlich auch bekommen, wenn man bei der Wartungsfirma oder Verkäufer des Tanks einfach mal danach fragt.
Gewässerschadenhaftpflicht im Test
Der letzte ausführliche Test zur Gewässerschadenhaftpflicht von der Stiftung Warentest/Finanztest konnte die Interrisk für sich entscheiden. Mehr zu den regionalen und überregionalen Testergebnissen bzw. Testsiegern erfahren Sie hier — Haftpflichtversicherung: So schützen sich Öltank-Besitzer gegen Gewässerschäden