Wassersporthaftpflichtversicherung
Eine Wassersporthaftpflichtversicherung deckt Schadenersatzansprüche ab,
die Dritte gegen den Versicherten aufgrund von diesem, durch das Führen
von Wassersportgeräten verursachten, Vermögens‑, Sach‑, und
Personenschäden stellen. Als Wassersportgeräte gilt im Grunde alles, was
schneller oder härter als eine Luftmatratze ist, also zum Beispiel
Surfbretter und Boote.
Schäden durch Wassersport sind keine Seltenheit, pro Jahr passieren in
der EU um die 50.000 Wassersportunfälle. In einigen Ländern wie Spanien,
Italien oder der Schweiz gehört die Wassersporthaftpflichtversicherung
zu den Pflichtversicherung. Jeder, der Wassersport betreibt, muss eine
solche Versicherung abgeschlossen haben und den Versicherungsnachweis
mit sich führen.
Unfälle können richtig teuer werden und einen Menschen auf Lebenszeit in
den finanziellen Ruin treiben. Stößt man mit seinem Boot mit einem
anderen zusammen, kann es nicht nur zu Sachschäden, sondern auch zu
schweren Personenschäden kommen.
Der Unfallverursacher muss dann, da die Höhe von Schadenersatzansprüchen
nicht begrenzt ist, für alle durch den Unfall entstandenen Schäden
haften. Das kann von einem reinen Schmerzensgeld über Krankenhauskosten,
den Kosten für Folgeoperationen, Reha-Maßnahmen oder Verdienstausfall
bis hin zur lebenslangen Zahlung einer Invalidenrente gehen.
Was deckt eine Wassersporthaftpflichtversicherung ab?
Eine Wassersporthaftpflichtversicherung deckt Personen‑, Sach‑, und
Vermögensschäden ab, die einem Dritten durch das Führen eines
Wassersportgeräts entstanden sind. Versichert ist nicht nur der Kapitän
eines Bootes (hier exemplarisch für Wassersportgeräte), sondern alle
weiteren Personen an Bord, die zur Führung berechtigt sind. Entsteht ein
Schaden durch ein Motorboot, welches einen Wassersportler zieht, ist
dies ebenfalls abgesichert, nicht jedoch Schäden, die durch den
Gezogenen entstehen. Dieser benötigt eine eigene Versicherung.
Neben den Prozesskosten und dem zu leistenden Schadenersatz werden auch
Anwalts- und Gerichtskosten abgedeckt, die aufgrund unberechtigt
gestellter Ansprüche entstehen. Wird also Schadenersatz von einer Person
eingeklagt, der sich als unberechtigt erweist, bezahlt die Versicherung
die Kosten, die dem Versicherten entstanden sind.
Die Kosten einer Wassersporthaftpflichtversicherung richten sich nicht
nur nach der Deckungshöhe, sondern vor allem nach dem versicherten
Wassersportgerät. Beeinflussende Faktoren sind zum Beispiel die
Segelfläche von Segelschiffen, die Art des Bootes und die Stärke der
Motorisierung, falls vorhanden.
Wer braucht eine Wassersporthaftpflichtversicherung?
Jeder Bootsbesitzer sollte eine Wassersporthaftpflichtversicherung
abschließen, denn Schäden durch Boote sind in den wenigsten Fällen durch
die private Haftpflichtversicherung abgedeckt. Es lohnt aber immer ein
Blick in die entsprechende Police, denn oft sind zumindest Schäden, die
durch das gelegentliche Nutzen von Tret- oder Paddelboote abgedeckt.
Auch Surfer und Wasserskifahrer sollten prüfen, ob ihre Sportart durch
die Haftpflichtversicherung abgedeckt ist oder gegen einen geringen
Beitrag mit eingeschlossen werden kann. Steht die Sportart in der Police
und wird nicht in größerem Maße ausgeübt, als dort angegeben, wird
keine zusätzliche Wassersporthaftpflichtversicherung benötigt.
Anders verhält es sich bei angetriebenen Booten, also Boote, die durch
Segel oder Motoren angetrieben werden. In den wenigsten Fällen greift
hier die private Haftpflicht und wenn, dann in der Regel nur in einem
verhältnismäßig kleinem Rahmen. Motorboot- oder Yachtbesitzer sollten
ihr Boot generell auch eine Haftpflicht- und Kaskoversicherung
abschließen, ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung für Landfahrzeuge.
Meist gibt es preisgünstige Kombiverträge für eine Bootshaftpflicht- und
Bootskaskoversicherung.
Was ist bei Abschluss einer Wassersporthaftpflichtversicherung zu beachten?
Nutzt man nicht nur das eigene Boot, ist es wichtig, dass die so
genannte „Skipper-Versicherung“ Bestandteil des Vertrages ist. Diese
Versicherung schützt den Versicherten auch vor Schäden, die er mit einem
fremden Wasserfahrzeug verursacht.
Man sollte auch unbedingt darauf achten, für welche Regionen die
Versicherung gilt. Oft haften Versicherungen nur bei Schäden, die in
Deutschland entstanden sind. Befährt man internationale Gewässer,
sollten diese unbedingt mitversichert sein, damit die einmalige
Bootsfahrt im Urlaub nicht das teuerste Vergnügen aller Zeiten wird.
Auslandsschutz sollte man generell im Wassersportbereich abschließen,
wenn man nicht nur deutsche Binnengewässer befährt, zumal eine
Wassersporthaftpflichtversicherung in manchen Ländern Pflicht ist und
hohe Strafen drohen, kann man den Schutz in diesem Land nicht
nachweisen.
Selbstverständlich muss auch auf die Höhe der Deckungssumme geachtet
werden. Diese sollte so hoch wie möglich, mindestens jedoch drei oder
fünf Millionen Euro betragen und auch Vermögensschäden entsprechend
absichern.
Wie finde ich eine gute Wassersporthaftpflichtversicherung?
Eine gute Wassersporthaftpflichtversicherung kann man auf diverse Weisen
finden. Im Internet gibt es viele Vergleiche von Wassersport-
respektive Bootshaftpflichtversicherungen. Diese bieten aber zunächst
eine grobe Übersicht über die verfügbaren Angebote.
In diesem Bereich sollte man idealerweise die Hilfe eines unabhängigen
Versicherungsberaters in Anspruch nehmen. Die Unabhängigkeit ist
wichtig, da sich der Berater voll und ganz auf den Kundenwunsch
konzentrieren kann und keinen Grund hat, eine bestimmte Versicherung zu
empfehlen, weil er eine Courtage oder Provision bei Vertragsabschluss
von dem Unternehmen bekommt.
Unabhängige Versicherungsberatung gibt es bei Mitgliedern des Bundes der
Versicherungsberater. Hier bekommt man gegen ein Honorar eine
ausgiebige und individuelle Beratung durch einen Versicherungsexperten.
Auch die Verbraucherzentrale bietet Versicherungsberatung an. Nach
vorheriger Terminabsprache kann man auch hier, gegen eine geringe
Gebühr, mit einem Versicherungsexperten den gewünschten Schutz erörtern.