Staatliche Förderung spricht klar für die Riester-Rente
Nach wie vor erfreut der Name „Riester“ Kunden und Anbieter. Rund 14 Millionen Verträge wurden innerhalb von nur knapp zehn Jahren unterschrieben – eine echte Erfolgsstory. Ein wichtiger Grund für den Boom liegt in der staatlichen Förderung. Die Riester-Rente wird vom Staat so umfangreich bezuschusst, dass viele Sparer lebenslang profitieren.
Neben der staatlichen Förderung hat die Riester-Rente ein weiteres Plus aufzuweisen: Sie ist für fast jedermann verfügbar. Das Einkommen spielt keine Rolle. Auch die persönliche Situation ist nicht relevant: es ist also egal, ob jemand verheiratet, ledig, kinderlos ist oder Kinder hat. Jeder rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer hat Anspruch auf die Förderung. Auch Beamte, Arbeitslosengeldempfänger und Kindererziehende während der dreijährigen Elternzeit können riestern. Daneben gibt es weitere Personengruppen, die mit Riester-Produkten eine günstige persönliche Altersvorsorge aufbauen können.
Der Riester-Renner: Die klassische Rentenversicherung
Die Produktvielfalt bei Riester-Verträgen ist groß. Bislang liegt die Rentenversicherungunangefochten an der Spitze. Sie hat unbestrittene Vorteile: Jeder weiß schon beim Abschluss, wie hoch später die Rente ausfallen wird. Dafür sorgt der Garantiezins. Der Anbieter legt den Sparanteil am Kapitalmarkt an – zum Beispiel in Anleihen. Das ist zwar sicher, bringt aber nicht unbedingt eine maximale Rendite. Dennoch erreicht ein heute 35-Jähriger (ein Kind, Einkommen 60.000 Euro, Einzahlung 2.100 Euro jährlich) im günstigen Falle eine Rendite von rund 4,5 Prozent pro Jahr. Das entspricht einer späteren Monatsrente von 600 Euro. Die garantierte Rente in diesem Beispiel liegt allerdings bei lediglich 300 Euro. Die Höhe der Überschussbeteiligung hängt vom Anlagegeschick des Anbieters ab – und den Kosten, die er berechnet.
Riestern geht auch mit Fonds
Bei einer weiteren Produktvariante, der fondsgebundenen Rentenversicherung, kann der genannte Beispiel-Sparer mit einer Rendite von bis zu 5,8 Prozent jährlich rechnen. Garantiert würden als monatliche Altersrente nur zirka 215 Euro. Den Rest liefert die Überschussbeteiligung, woraus sich eine Gesamtrente bis zu 730 Euro ergeben kann. Der Trick bei dieser Spar-Variante: Die Rentenversicherung wird mit einem Fondssparplanverbunden. Investmentfonds können hohe Renditen einfahren – aber eine feste Garantie gibt es lediglich für die eingezahlten Beträge.
Wer für höhere Chancen auch höhere Risiken in Kauf nehmen will, investiert in einen speziellen Fondssparplan: In jungen Jahren wird ein hoher Anteil in ertragsstärkere aber eben auch risikoreichere Aktien investiert, später wird dann in risikoarme Anlagen umgeschichtet, z.B. Rentenfonds oder offene Immobilienfonds. Eine Mindestverzinsung gibt es bei Fondssparplänen gleichwohl nicht, dafür punkten sie meist mit relativ geringen Kosten.
Angebote für Sparfüchse und Bauherren – Förderung inklusive
Bei den Kosten geht es allerdings noch günstiger. Oft von Experten empfohlen: Banksparpläne. Bei Vertragsabschluss entstehen keine Kosten. Das eingezahlte Kapital wird entweder fest oder variabel verzinst (Geldmarktzinsen). Die geringen Kosten – bei gleichzeitig voller staatlicher Förderung – machen das Produkt für viele Anleger attraktiv. Die Verluste bei einem eventuellen Produktwechsel sind dabei überschaubar – ganz im Gegensatz zur klassischen Rentenversicherung, bei der oft hohe Kosten mit verrechnet werden.
Für Bauherren bietet sich die Eigenheimrente (Wohn-Riester) an – ebenfalls mit interessanter Förderung von Staats wegen. Das angesparte Kapital wird hierbei vorrangig für die Tilgung eines Immobilienkredites verwendet. Wer mittelfristig eine Immobilie kaufen oder selbst Bauherr werden möchte, sollte sich über das Thema Wohn-Riester gründlich informieren.
Gute Beratung bei Riester-Rente wichtig
Das Angebot an Produkten mit staatlicher Förderung ist groß. Doch es gibt auch den ein oder anderen Haken: Versteckte Kosten können die Erträge deutlich mindern. Je nach Anbieter variieren die Kosten beträchtlich. Erfahrene und objektive Berater haben genügend Überblick und kennen ihre Pappenheimer meist sehr genau. Die richtige Wahl zahlt sich für den Kunden langfristig in deutlichen Mehrerträgen aus.
Unterm Strich gilt: Die Riester-Rente ist ein wichtiges und anerkanntes Vorsorgeprodukt und niemand sollte auf die umfangreichen staatlichen Förderungen verzichten. Gleichwohl sollten Sie nicht wahllos zugreifen, denn die Angebote sind von sehr unterschiedlicher Qualität.(8.1.2011, thu)