Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze

Glos­sar: Was ist die Beitragsbemessungsgrenze?

Die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze bezeich­net das jähr­li­che Arbeits­ein­kom­men, bis zu dem Bei­trä­ge für die Sozi­al­ver­si­che­rung erho­ben wer­den. Ein­kom­men, das über die­ser Gren­ze liegt, wird nicht berücksichtigt. 

Die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze deckelt die Pflicht­bei­trä­ge in fol­gen­den Versicherungszweigen: 

  • Krankenkasse für gesetzlich Pflichtversicherte,
  • Pflegeversicherung,
  • Arbeitslosenversicherung und
  • Rentenversicherung.

Die Bun­des­re­gie­rung legt jähr­lich neue Grenz­wer­te für die­se Zwei­ge fest. Grund­la­ge ist die all­ge­mei­ne Ent­wick­lung der Einkommen.

Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze?

In der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung sind die Grenz­wer­te iden­tisch mit denen der Pfle­ge­ver­si­che­rung. 2012 und 2013 stie­gen sie gegen­über den Vor­jah­ren jeweils um rund drei Pro­zent. Auch die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen für die gesetz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung und die Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung sind identisch: 

Bei­trags­be­mes­sungs­gren­zen in Deutschland
Gesetz­li­che
Krankenversicherung
sowie
Pflegeversicherung
Gesetz­li­che
Rentenversicherung
sowie
Arbeitslosenversicherung
Knapp­schaft­li­che
Rentenversicherung
Jahr West Ost West Ost
2014 48.600 € 71.400 € 60.000 € 87.600 € 73.800 €
2013 47.250 € 69.600 € 58.800 € 85.200 € 72.600 €
2012 45.900 € 67.200 € 57.600 € 82.800 € 70.800 €
2011 44.550 € 66.000 € 57.600 € 81.000 € 70.800 €
2010 45.000 € 66.000 € 55.800 € 81.600 € 68.400 €

Was ist der Unter­schied zur Versicherungspflichtgrenze?

Die Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze (oder: Jah­res­ar­beits­ent­gelt­gren­ze) regelt, bis zu wel­cher Höhe des Arbeits­ent­gelts Arbeit­neh­mer in der Kran­ken­kas­se pflicht­ver­si­chert sind. Sie beschreibt also das Ein­kom­men, ab dem sich Ange­stell­te und Arbei­ter voll pri­vat kran­ken­ver­si­chern dür­fen. Die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze hin­ge­gen legt fest, bis zu wel­cher Höhe das Ein­kom­men für die Bei­trä­ge ange­rech­net wird. 

Die Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze ist in der Regel höher als die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze – bis auf einen Fall: Für Arbeit­neh­mer, die bereits 2002 voll pri­vat kran­ken­ver­si­chert waren, gilt die „beson­de­re Jah­res­ar­beits­ent­gelt­gren­ze“. Die­se ist gleich hoch wie die Beitragsbemessungsgrenze. 

Wel­che Rol­le spielt die Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze für Privatversicherte?

Basis­ta­rif

Die Tari­fe in der pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung ori­en­tie­ren sich nicht am Ein­kom­men, son­dern an Ein­tritts­al­ter, Gesund­heits­zu­stand und ver­ein­bar­ten Leis­tun­gen. Grenz­wer­te der Sozi­al­ver­si­che­rung sind des­halb in den meis­ten Fäl­len ohne Belang. 

Eine Aus­nah­me besteht beim soge­nann­ten „Basis­ta­rif“. Die­ser bran­chen­ein­heit­li­che Tarif wur­de 2009 ein­ge­führt. Sei­ne Leis­tun­gen und die Höhe der Bei­trä­ge ori­en­tie­ren sich an denen der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen.

Der Höchst­bei­trag des Basis­ta­rifs rich­tet sich nach der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze: Pri­vat­ver­si­che­rer dür­fen für den Basis­ta­rif kei­ne Prä­mie ver­lan­gen, die über die­ser Gren­ze liegt. Ver­si­cher­te zah­len also im Basis­ta­rif maxi­mal den Höchst­bei­trag, den sie sonst in der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung zah­len würden. 

Arbeit­ge­ber­zu­schuss

Aus der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze lei­tet sich außer­dem der maxi­ma­le Arbeit­ge­ber­zu­schuss für Pri­vat­ver­si­cher­te ab. 2013 betrug die­ser 287,44 Euro monat­lich, das ent­sprach 7,3 Pro­zent der Beitragsbemessungsgrenze.